Eigentlich bin ich ja nicht so für Ringelpiez mit Anfassen, aber diese Idee hat mich sofort fasziniert.
In meinen Teamentwicklungsworkshops sehe ich jeden Tag, wie sehr die Zusammenarbeit in Teams unter der Pandemie gelitten hat. Die Menschen haben sich teilweise mehr als zwei Jahre nicht sehen, sich nicht als Team erleben können. Neue Teammitglieder sind virtuell an Bord gekommen, konnten den “Stallgeruch” des Teams aber bisher nicht wirklich wahrnehmen. Unter diesen Bedingungen arbeitsfähig zu werden, ist eine große Herausforderung. So ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Teams zunächst einen Ort wünschen, an dem sie sich als Menschen begegnen, gemeinsam Spaß haben und sich (wieder) annähern können.
Auf der Suche nach einem solchen inspirierenden Teamevent für einen meiner Kunden bin ich auf das Angebot der https://cg-events.de/ gestoßen, gemeinsam im Team eine Herde Schafe zu hüten. Ich bin selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen und konnte mir sofort lebhaft vorstellen, welche Kraft in so einem Teamerlebnis steckt und welchen Blick auf die Zusammenarbeit es eröffnen kann.
Wie kannst Du Dir als Maßnahme zur Teamentwicklung genau vorstellen?
Das Schafe hüten findet bei nahezu jedem Wetter auf einer Weide inmitten der Natur statt. Durch die Zusammenarbeit mit vielem Schäfern kann CG Events dieses Highlight bundesweit anbieten.
Nach einem entspannten Ankommen und einer kurzen Einweisung geht es schon ab auf die Wiese, auf der eine kleine Herde von 10-60 Schafen auf das Team wartet. Das ist ganz bewusst eine vergleichsweise kleine Herde. Denn je größer die Herde, desto einfacher ist das Hüten. Und je kleiner die Herde, desto wichtiger die Kommunikation des Teams untereinander.
Die Aufgabe des Teams ist es nun, die Herde ohne weitere Hilfsmittel durch einen kleinen Parcour zu führen. Klingt erstmal ganz einfach, ist aber unsagbar schwer. Da zieht man den Hut vor Schäfer und Schäferhund 🙂
Nach circa zwei Stunden Teamarbeit auf der Weide werden die gemeinsamen Erlebnisse im Team ausgewertet. Wer mag, kann den Tag bei einem gemeinsamen Essen auf der Weide oder ein einem nahegelegenen Restaurant ausklingen lassen.
https://www.youtube.com/watch?v=goNVyWVEztgEin Erlebnis mit spürbaren Lerneffekten für die Teamentwicklung
Bei allem Spaß und dem Bedürfnis nach Begegnung soll so eine Investition in ein Teamevent natürlich auch Früchte tragen. Und das tut dieses. Schafe hüten ist ein hochwirksames Kommunikationstraining für Teams. Ohne Abstimmung geht hier gar nichts. Denn Schafe sind hochsensitive Tiere. Sie reagieren sehr empfindsam auf jede Form von Stress. Einengung (der sogenannte “Ballon-Effekt”) lässt sie sofort in eine Ausweichbewegung gehen – und schon ist die Arbeit der letzten Stunde für die Katz. Das Team muss sich also intensiv austauschen, auf verschiedene Aufgaben und Rollen verständigen, gemeinsam Vorgehensweisen aushandeln und umsetzen.
Das Schafe hüten ist auch eine Chance für neue Teammitglieder, sich mit ihren Fähigkeiten zu zeigen. Und für die Führungskraft, einfach mal loszulassen. CG-Geschäftsführer Christian Glinkemann berichtete mir beispielsweise von einem neuen Teammitglied aus Syrien, das sich in einer schwierigen Situation plötzlich temporär in einer Führungsrolle wiederfand, weil es in seiner Heimat selbst Schafe hüten musste und sich so sehr gut auskannte. Die eigentliche Führungskraft des Teams übernahm dagegen eine ausführende Rolle, weil sie keinerlei Erfahrung mit dieser Aufgabenstellung hatte und an dieser Stelle wenig zur Lösungsfindung beitragen konnte.
Das Team lernt also auf diese Weise, sich bei einer konkreten Aufgabenstellung auf die Stärken im Team zu konzentrieren, während die Führungskraft die Erfahrung macht, dass sie ohne Verlust ihres Führungsanspruchs auf die Fähigkeiten ihres Teams vertrauen und Verantwortung abgeben kann. All diese wertvollen Erkenntnisse kann ich als Coach dann natürlich im weiteren Teamentwicklungsprozess wieder aufgreifen und gemeinsam mit dem Team und der Führungskraft wirkungsvoll bearbeiten.
Ein weiterer spannender Aspekt ist das, was auf der unbewussten Ebene passiert. Selbst wenn das Team es schafft, durch effiziente Kommunikation eine geeignete Strategie zu entwickeln heißt das noch lange nicht, dass die Tiere genau das tun, was beabsichtigt ist. Dann ist das Team gefordert, mit dieser Frustration umzugehen. Unbewusst oder zumindest unausgesprochen wird doch Einzelnen und ihren Ideen oft die Schuld in die Schuhe geschoben. Diejenigen, die sich vorher nicht gehört fühlten oder alles boykottiert haben, sehen sich bestätigt und übernehmen überraschend die Führung. Das ist eine erhellende Erkenntnis für alle.
Wie lange dauert so ein Team-Event?
Als einzelnes Team setzt der Veranstalter ungefähr 2,5 Stunden an. In großen Gruppen kann es bis zu einem halben Tag in Anspruch nehmen.
Ist das nicht Tierquälerei?
Die Tiere sind an die Mechanismen des Hütens gewohnt. Der Schäfer achtet dabei sehr genau darauf, dass die Tiere ausreichend Ruhephasen bekommen. Sympathisch finde ich auch, dass der Anbieter jegliche Form von Transport zu Veranstaltungsorten ablehnt und darauf besteht, dass die Aktion in der gewohnten Umgebung der Tiere stattfindet.
Kann das auch mal gefährlich werden?
Mir wurde berichtet, dass die größere Gefahr in diesem wilden Terrain eher von ungeeigneten Schuhen und kurzen Hosen ausgeht als von den Tieren und man noch nie eine gefährliche Situation erlebt hat. Es besteht also kein Grund, Angst zu haben.
Was kostet so ein Teamentwicklungs-Event?
Pro Teilnehmer*in fallen Kosten von 59,00 EUR an, der Mindestbetrag liegt bei 1.800 EUR netto. Hinzu kommen ggf. Kosten für eine Übersetzung (bei englischsprachigen Teilnehmer*innen) und Verpflegung.
Du hast Lust bekommen, so etwas mal mit Deinem Team zu machen? Dann sprich mich gern an oder hole Dir mehr Infos unter https://cg-events.de/teamevent/nrw/schafe-hueten/.